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Einweihung der Geschichtsstation 'Zwangsarbeiter'
auf dem Russenfriedhof
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Diese Geschichtsstation hat lange auf sich warten lassen, ist man doch oft geneigt, über unangenehme Erinnerungen aus der Vergangenheit den Mantel des Schweigens auszubreiten. Nicht immer, aber oft genug. So erhellt die heute, am 8.2.2003, eingeweihte Geschichtsstation 'Zwangsarbeiter' ein kleines Stück Dorstener Geschichte aus einer unseligen Zeit.
Ab 1939 entstehen nach Kriegsbeginn im heutigen Stadtgebiet in kurzer Zeit mehr als 35 (!) Lager für Gefangene und zivile Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten, die wie auch Freiwillige in Dorstener Betrieben arbeiten. 1942 treffen die ersten 1000 sowjetischen Kriegsgefangenen in Dorsten ein. In dieser Zeit wird auf Anordnung auch der sogenannte Russenfriedhof in unmittelbarer Nachbarschaft des Waldfriedhofes Holsterhausen eingerichtet. Etwa 1943/44 wird in Tönsholt ein Lager für 3000 Zwangsarbeiter errichtet, aber auch andere Stadtteile sind betroffen. Im September 1946 registriert die britsche Besatzungsmacht immer noch 2070 befreite ausländische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, während weit über 1300 Kriegsgefangene und Fremdarbeiter auf Dorstener Friedhöfen ihre letzte Ruhestätte (zumeist unfreiwillig) gefunden haben.
Es ist nicht nur ein Erinnern (wie es der Text der Geschichtsstation lapidar aussagt) an die Ereignisse in damaliger Zeit, sondern eher schon ein wichtiger Versuch, die Wand des Schweigens aufzubrechen, und ein erster Beitrag zur Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels deutscher Geschichte in Dorsten ab 1985 durch die Forschungsgruppe 'Dorsten unterm Hakenkreuz', die unter maßgeblicher Beteiligung von Wolf Stegemann in zahlreichen Publikationen ausführlich und zum Teil mit Bildern dokumentiert, was zwischen 1939 und 1945 in Dorsten auch geschah.
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Der Russenfriedhof führte bislang in Dorsten unverdientermaßen ein Schattendasein. Beim Besuch des Waldfriedhofes Holsterhausen ist ein Abstecher zum Russenfriedhof nicht weit und auch nicht abwegig, haben hier doch immerhin fast 500 ausländische Bürger ihre letzte Ruhestätte gefunden.
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