HOME

Der Orts-Wegweiser

Aktuelle Termine

Aktuelle Berichte

Vereine, Arbeitskreise etc.

Sport und Freizeit

Ausflüge/Spaziergänge

Service

Alles auf einen Blick

eCard verschicken

Links

Kontakt zum Webmaster

Impressum

Die Annakapelle in Holsterhausen

Die alte Annakapelle in Holsterhausen wurde bereits um 1730 auf einer Zeichnung des französischen Wandermalers Roidkin dargestellt,wann sie errichtet wurde, ist nicht dokumentiert.

Das alte Annakapellchen um 1730 - Zeichnung von Roidkin

Auf einer Landkarte von 1945 kann man sie entdecken. Die Kapelle stand an der Baldurstraße, etwa 100 m südlich der zweigleisigen Bahnstrecke Wesel-Haltern.

Die Lage des alten Annakapellchen um 1845

Über der Eingangstür stand in einer Nische eine kleine Figur: die heilige Mutter Anna. Vor der Kapelle stand ein großer Lindenbaum, der schon auf der Roidkinschen Zeichnung zu erkennen ist.

Ab 1904 kaufte die Bergbaugesellschaft Trier alle Grundstücke an der Lippe auf, um eine Zeche zu errichten. Mit dem Beginn der Abteufarbeiten der beiden Baldur-Schächte und der Zunahme des Güterverkehrs wurde es laut am Kapellchen und bei Prozessionen kam es durch geschlossene Schranken zu langen Wartezeiten. Die Zechenverwaltung, auf deren Grundstücken nun die Kapelle lag zahlte eine Abfindung von 1800 Mark an die Kirchengemeinde.
Mit diesem Geld wurde im Mai 1907 an der Schermbecker Straße eine neue Kapelle gebaut, welche ebenso wie die alte der heiligen Anna geweiht wurde. Schon im Frühjahr 1907 wurde das alte Kapellchen abgerissen. In der Zeit danach wurde der Hammbach mehrfach verlegt, Teile davon zugeschüttet. Ein Übriges tat die auf dem Gelände infolge des beginnenden Bergbaus aufgetürmte Steinhalde. So hat sich an dieser Stelle die Landschaft stark verändert und vom alten Annakapellchen wird sichtbar nur eine Zeichnung von Anna Wichelhaus Zeugnis ablegen. Die Zeichnung entstand nach einem verlorengegangenen Foto, aufgenommen kurz vor dem Abriß des Annakapellchens.

Die neue Annakapelle wurde in gotischer Form aus Ziegelsteinen errichtet und mit Schiefer gedeckt. Im Fundament befinden sich Steine der alten Kapelle. In der offenen Nische stand damals noch die Figurengruppe vom alten Annakapellchen. Der Unterbau trägt den Spruch:

Sancta Anna patrona
Ora pro nobis bona!
Oder zu deutsch: Heilige Anna Patronin, Nimm gnädig uns're Bitten hin!

In der Rubrik 'Düt un dat - von allem wat' war im Januarheft 1925 der Zeitschrift "Heimat" folgendes zu lesen: "An der Chaussee Holsterhausen-Schermbeck steht die kleine St. Anna-Kapelle, aus der vor einiger Zeit nachts eine Heiligenfigur, darstellend die Mutter Anna mit Maria auf dem Arm, gewaltsam entwendet wurde. Die Figur wurde am anderen Tage arg beschädigt etwa 100 Meter entfernt im Chausseegraben wiedergefunden. Der Statue war der Kopf abgeschlagen worden. Sie wies auch sonst noch erhebliche Beschädigungen auf. An der Kapelle bzw. am Tatort waren zwei Plakate mit folgender Inschrift angeheftet: 'Du sollst nicht andere Götter neben mir haben, 2. Mose, 20, 3' und 'Götzendienst ist verboten, Baruch 6'."
So mußte offenbar danach die Statue durch eine neue ersetzt werden. Wie auf dem Foto um 1928 zu erkennen ist, hat Mutter Anna Maria nicht mehr auf dem Arm, sondern Maria steht vor der Mutter Anna.

Wie alte Holsterhausener berichteten, war Mitte der 50er Jahre die Statue durch Vandalismus so zerstört worden, daß sie durch eine neue, größere Gruppe ersetzt werden mußte. Schon nach kurzer Zeit wurde diese aber derart mit Farbe besprüht, daß der Bamberger Sandstein mit einen dauerhaften Farbanstrich geschützt werden mußte.


Das alte Annakapellchen in Holsterhausen - Zeichnung: A. Wichelhaus
Alte Annakapelle
um 1907
Annakapelle in Holsterhausen
Annakapelle
um 1928
Statue der Annakapelle in Holsterhausen
Statue der Annakapelle
um 1928
Annakapelle in Holsterhausen
Annakapelle
in 2002
Annakapelle in Holsterhausen
Annakapelle
Altarbild
Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.


zurück