Am Rande von Holsterhausen, hinter
der B58 bereits auf Schermbecker Gebiet, befand sich von 1934 bis 1937
ein Ferienheim und Umschichtungslager für jüdische Kinder und
Jugendliche, das sogenannte "Haus Berta". Nach 1933 wurden die Juden im
Deutschland des Dritten Reichs zunehmend vom öffentlichen Leben
ausgeschlossen. Sportverbände und -vereine trennten sich von ihnen.
Jugendherbergen und Jugendferienheime waren für sie nicht mehr
zugänglich. "Haus Berta" sollte diese Aufgabe übernehmen.
Zugleich wurde "Haus Berta" gelegentlich als Umschichtungsheim
bezeichnet: Jugendliche sollten auf das Leben in einem anderen Land
vorbereitet werden.
Innerhalb kürzester Zeit
bauten Jugendliche und Erwachsene eine vorhandene Baracke zu einem
Ferienheim aus. Am 29.7.1934 konnte es eingeweiht werden und gewann rasch
überregionale Bedeutung. Hunderte von jüdischen Jugendlichen
vor allem aus Rheinland, Westfalen und Hessen verbrachten dort
Freizeiten. Träger von "Haus Berta" war der RjF, der Reichsbund
jüdischer Frontsoldaten. "Haus Berta" behauptete sich bis ins Jahr
1937. Während eines Schabbatgottesdienstes wurde es von der Gestapo
geschlossen. 1938, in den Tagen der Pogromnacht, wurde es angesteckt und
zerstört.
Vorbereitende
Bauarbeiten
"Haus Berta"
erwartet
seine Gäste
Einweihung
des Ferienheims
mit Leo Gompertz
Die ersten Gäste
Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.
Übernachtung
im Zeltlager
Fahnenappell
Sportfest
zur Einweihung
Viele Besucher
beim Sportfest
Essen
aus der Gulaschkanone
für 600 Sportler
Mittagessen
im Haus
Eine
Arbeitsgemeinschaft
im Gelände
Zeit zum
Fußballspielen
Beschäftigung
an Regentagen
Erkundung
des Waldes
Vom Deutener Bahnhof
kommen neue Gäste
Heute ist von "Haus Berta" auf dem
Freudenberg nichts mehr zu sehen. Der Brand in der Progromnacht, der Bau der
Autobahn sowie die Sandgruben der Umgebung haben ganze Arbeit geleistet. In
unserer Erinnerung aber wird "Haus Berta" fortleben.
Der Text basiert auf einem Vortrag von Pfarrer Bornebusch 24.9.2002 im
Gemeindehaus der Martin-Luther-Kirche Holsterhausen. Die Bilder entstammen
einer Ausstellung über "Haus Berta".