Nach Abschluß der Bauphase
war der
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Vorstand des Werkes recht optimistisch, die
Auftragsbücher für die ersten Monate waren gut gefüllt.
Dekorationsfliese
Bald stellten sich aber Betriebsschwierigkeiten ein, so wurde das
Folgejahr 1912 noch einmal zu einem Bau- und Versuchsjahr. im Jahre 1913
beteiligten sich die Keramit-Werke an der Essener Gewerbeschau, einer
Ausstellung für Handwerk, Kunstgewerbe und Industrie. Man zeigte
aus Hardtberger Ton gefertigte Produkte, wie Wand- und
Fußbodenplatten verschiedener Art und Form, beachtenswert
insbesondere die Dekorationsmotive von Wandfliesen. Zu dieser Zeit
beschäftigte man etwa 350 Arbeiter.
Die schwierige Wirtschaftslage im
Lande erreichte die Keramit-Werke bereits 1914. Wegen ungünstiger
Absatz- und Betriebsverhältnisse mußte der Betrieb
vorläufig stillgelegt werden. Etwa 300 Beschäftigte wurden
nach Hause geschickt oder in anderen Werken untergebracht.
Entgültig in Konkurs ging das Unternehmen dann Mitte 1915. Danach
versuchten auf diesem Gelände die Rheinisch-Westfälischen
Stahlwerke GmbH und die Stahlwerke Buder-Röchling ihr Glück,
allerdings auch ohne dauerhaften Erfolg.
Anfang der 30er Jahre wurde alle
Gebäude (bis auf das Pförtnerhaus) abgetragen. Teile der alten
Werksmauer (am Kreskenhof und zwischen Hagenbecker Straße und dem
Bauernhof Brüse) blieben erhalten. In den Lippewiesen kann man
vielleicht noch einige Fundamentreste der Seilbahn finden. Das ehemalige
Werksgelände wird wieder landwirtschaftlich genutzt.
Alte Werksmauer
am Bauernhof Brüse
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Die Werksmauer
am Kreskenhof
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