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Die Chemische Bleicherei Paton

Der Gründer, Robert Paton, entstammt einer schottischen Familie, die 1869 nach Deutschland übersiedelte. Familientradition und ernste Studien, Leiterstellungen in Rußland, Bielefeld und Viersen machten ihn zum überragenden Fachmann.

Lage_des_Bleicherei Lage der Bleicherei

Das geeignete Wasser des Hammbaches wie die günstige Lage zum Eisenbeahnknotenpunkt Hervest-Dorsten waren für die Ortswahl der Fabrikanlage, 1.7.1890, bestimmend. Die Weber im In- und Ausland verwendeten, je nach Preislage, russische, belgische und französische Garne, die auf der Durchreise hier in Holsterhausen zuvor gebleicht werden konnten. So war die chemische Bleicherei eine Zwischenstation zwischen den Spinnereien und Webereien.

In den ersten Jahren nach 1900 vergrößerte man die Anlage durch Einrichtung einer Kettenschlichterei, wo die Kettfäden (die Längsfäden des Gewebes) mit einer Appretur versehen werden, auf daß sie, gestärkt, beim Weben nicht reißen konnten. In der Folgezeit wurde eine Abteilung für Baumwolle angeschlossen. Die Baumwolle benötigte man in Spinnereien für Gewebe, Watte und Mullbinden.
Chemische Bleicherei Paton
Chemische Bleicherei Paton
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Chemische Bleicherei Paton
Chemische Bleicherei Paton
Betriebsgebäude
Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.

Während des 1. Weltkrieges legte der Besitzer noch eine Stückbleicherei an, nach dem Krieg noch eine Strang- und Stückfärberei. Der Bevölkerung von Holsterhausen bot sich dadurch eine vielseitigere und erhöhte Beschäftigungsmöglichkeit. 200-300 Arbeiter und Arbeiterinnen konnten eingestellt werden. Im Laufe der Entwicklung ist die Stückbleicherei und Stückfärberei wieder eingestellt worden, weil die Verarbeitung der hochwertigen Ware im hiesigen Bezirk undurchführbar war. Der Betrieb hat sich daher auf die Verarbeitung von Fasern eingestellt und verarbeitet, nachdem Flachs und Baumwolle in Deutschland nicht mehr genügend anfallen, Pflanzenfasern und Naßspinnabfälle aus Kunstseiden-Spinnereien. Diese Abfälle werden chemisch bearbeitet je nach Art der Faser (Kupfer- oder Viskose-Seide) und je nach Type alsdann den Wollspinnereien als neues Spinngut geliefert. Aus den so gewonnenen Garnen werden Arbeitsanzüge, Hemden, Hosen und aus den Wolltypen Socken und Handschuhe für Arbeitsbekleidung hergestellt. Gute SBorten werden sogar zu Anzugsstoffen oder Damen-Mantelstoffen verarbeitet. Grobfaseriges Material wird gefärbt für die Wollteppich-Industrie.

So hat sich die Firma nach dem 1. Weltkrieg wiederum ein neues Arbeitsfeld suchen müssen und hat es nach zäher Pionierarbeit auch gefunden. Neben der Faseraufbereitung arbeiten auch Spulerei und Zwirnerei an der Vorbereitung von Garnen für die Weberei-Industrie des Münsterlandes.


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