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Die Sonnenuhr an der Antoniuskirche
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Die Sonnenuhr an der Südseite
der Antoniuskirche ist etwas Besonderes: Sie ist die älteste noch
existierende Sonnenuhr in der Herrlichkeit Lembeck, sie trägt die
Jahreszahl 1657, ist also kurz nach dem dreißigjährigen Krieg
entstanden. Als die neue Kirche in Holsterhausen 1913 gebaut wurde, hat
man die Sonnenuhr von der alten Kirche entfernt und in die Südwand
der neuen Kirche mit eingemauert.
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Die Uhr ist aus einem rechteckigen
Sandstein, in einer Größe von 60 Zentimeter Höhe und 45
Zentimeter Breite hergestellt. Das Zifferblatt ist dem Stein entsprechend
eingeteilt. Auf der linken Seite sind die Stundenzahlen von 6 bis 10 Uhr
vormittags, auf dem unteren Rand die Stundenzahlen 11, 12 und 1, und auf
der rechten Seite die Stunden von 2 bis 6 Uhr, in arabischen Ziffern
eingemeißelt. Der Schattenzeiger ist aus einem massiven
Eisendreieck hergestellt. Die Uhr war 1932-33 noch sehr gut erhalten und
der Stein kaum verwittert, wie das Foto von Schwingenheuer zeigt.
In der Zwischenzeit hat der Stein, aber auch der eiserne Schattenzeiger,
sehr gelitten und bedarf dringend der fachmännischen
Restaurierung.
Auf dem Anrainertreffen 2004 in
Haltern zeigte der Haltern Steinbildhauer Wirtz, wie man erfolgreich alte
Skulpturen restauriert. Voraussetzung ist natürlich das Vorliegen
bildlicher Darstellung vor Schadenseintritt. Beim Pfarrer Ernsting von
der Antoniuskirche Holsterhausen fand der Vorschlag zur Restaurierung der
Sonnenuhr ein offenes Ohr und irgendwo in einer Ecke der eher
kärglich gefüllten Kirchenkasse fand sich auch der für die
Restaurierung erforderliche Geldbetrag. So konnte die Sonnenuhr im Sommer
2004 vor dem Verfall gerettet werden und prangt nun wieder in voller
Schönheit an der Südseite der Antoniuskirche.
Hier noch ein kleine Prise Lyrik
zum Thema Sonnenuhr:
Die Sonnenuhr
Selten reicht ein Schauer feuchter Fäule
aus dem Gartenschatten, wo einander
Tropfen fallen hören und ein Wander-
vogel lautet, zu der Säule,
die in Majoran und Koriander
steht und Sommerstunden zeigt;
nur sobald die Dame (der ein Diener
nachfolgt) in dem hellen Florentiner
über ihren Rand sich neigt,
wird sie schattig und verschweigt -.
Oder wenn ein sommerlicher Regen
aufkommt aus dem wogenden Bewegen
hoher Kronen, hat sie eine Pause;
denn sie weiß die Zeit nicht auszudrücken,
die dann in den Frucht- und Blumenstücken
plötzlich glüht im weißen Gartenhause.
Rainer Maria Rilke, Frühsommer 1908, Paris
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Inzwischen ist neben der Sonnenuhr eine Tafel mit Sprüchen zur Zeit angebracht worden,
hier ist ganz sicher eine Kirchengemeinde zu Hause, die die Zeichen der Zeit verstanden hat.
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