Geboren wurde Heidrun Bücker 1953 in Dorsten-Holsterhausen. Ihre Kindheit verbrachte sie vorwiegend in der Parallelstraße. Mit 14 Jahren schrieb sie - zu der Zeit
noch Schülerin der St. Ursula Realschule - ihren ersten Roman, zumindest begann sie damals mit dem Schreiben. Diesen ersten Roman hat sie nie beendet - bis heute
nicht. Sie legte die Manuskriptseiten erst einmal zur Seite und wurde Architektin. Das Schreiben hat sie trotz alledem nie aufgegeben.
Nach dem Realschulabschluss absolvierte Heidrun Bücker, damals noch als Heidrun Großmann unterwegs, eine Lehre als Bauzeichner im bekannten Holsterhausener
Architekturbüro von Prof. Manfred Ludes. Während dieser drei Jahre durchlief sie auch ein Praktikum in der Schreinerei Bösing. Allerdings auch hier nur ein Betrieb,
in dem keine Frauen arbeiteten, abgesehen vom Büro. Diese Zeit - fast ein Jahr lang handwerkliches Arbeiten - machte ihr riesigen Spaß. Sie lernte mit allen
damaligen Maschinen, Werkzeugen und Geräten umzugehen, was zur Folge hatte, dass sie ihren ersten Einbaukleiderschrank selbst bauen konnte. Immerhin hielt der bis
etwa vor fünf Jahren, als ihre älteste Tochter, übrigens inzwischen auch Architektin mit handwerklichem Geschick, die Wohnung umbaute.
Während der Lehre machte sie im zweiten Bildungsweg nebenbei das Abitur, um anschließend mit ihrem heutigen Ehemann gemeinsam in Bielefeld Architektur zu
studieren. Die Lehre im Büro Ludes erwies sich als so kompetent, fachkundig und qualifiziert, dass sie das Studium in kürzester Zeit absolvieren konnte. Nach dem
ersten Semester legte sie eine Pause ein, in der sie wiederum für fast ein halbes Jahr im Büro Ludes als Bauzeichnerin arbeitete. "Während dieser Zeit und auch
in den nächsten Semesterferien musste ich mir das Geld für mein Studium verdienen, Unterstützung von meinen Eltern konnte ich nicht erwarten, da mein Vater zu
diesem Zeitpunkt schon krank war und die Bearbeitungsfristen für Bafög lagen damals bei fast einem Jahr.", erinnerte sich Heidrun Bücker.
Der Abschluss im Jahr 1976 wurde dennoch im Laufschritt von ihr bewältigt. Und so war sie danach in Dorsten als Architektin selbstständig. "Nachdem mein Mann und
ich versuchten, als Architekten in Dorsten Fuß zu fassen, mussten wir immer wieder feststellen, dass "der Prophet im eigenen Land" wenig gilt. Und so ist unser
Büro hier in Dorsten immer noch kaum bekannt. Im Ausland sind wir tatsächlich bekannter, als in der Heimat. Bei der Stadtverwaltung wurden zu dieser Zeit Aufträge
meist nur an Büros vergeben, die einen männlichen Eigentümer hatten.", klagt sie ihr Leid. Und trotzdem finden sich in Holsterhausen Spuren ihrer Tätigkeit als
Architektin. Erinnert sei hier nur als ein Beispiel an die Gruppe der Energiesparhäuser in der Luisenstraße.
Wohnhauskomplex in der Luisenstraße
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Wohnhaus in Dorstens Partnerstadt Hainichen
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Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass das Architekturbüro von Manfred Ludes, bei dem sie einst gelernt hatte, genügend Zeit und Gelegenheit hatte, in
Dorsten seine Claims abzustecken. Mittlerweile haben beide Töchter, inzwischen ebenfalls zu Architekten herangewachsen, das Büro von Heidrun und Heinrich Bücker
übernommen, sodass ihr und ihrem Ehemann, mehr Zeit zum Schreiben und für Reisen bleibt. Es war schon ungewöhnlich in der damaligen Zeit als Frau einen
typischen Männerberuf zu wählen.
Immer wieder hieß es kämpfen, um sich in der reinen Männerdomäne durchzusetzen. Während der ersten Ausbildung zum Bauzeichner
(die Bezeichnung Bauzeichnerin gab es damals noch nicht) befanden sich nur noch zwei weitere Mädchen in der Berufsschulklasse. Im Büro Ludes war Heidrun Bücker
der einzige weibliche Bauzeichnerlehrling. Nur im Bürobereich gab es weitere Frauen. Von den drei Damen in der Bauzeichnerklasse und auch später während des
Studiums wurde von den weiblichen Studenten immer mehr erwartet und auch gefordert: einerseits wurden bessere Noten vorausgesetzt und andererseits waren auch
die Befragungen hinsichtlich des Fachwissens detaillierter, was bedeutete: kämpfen, kämpfen und durchboxen.
Heidi Bücker ist öfter mal
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im Orient unterwegs
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In Spanien liest man Bücker!
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Mit Frau Dr. Krone-Schmalz in Spanien
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Fast zwanzig Jahre lang betrieb Heidrun Bücker in Dorsten einen Dachdeckerbetrieb. Die erforderlichen Qualifikationen, einen solchen Betrieb zu leiten, besaß sie
aufgrund ihrer Ausbildung bereits seit 1986. Nach einigen Großprojekten im Ausland, zum Beispiel in Abu Dhabi und Spanien, konzentriert sich Heidrun Bücker nun
allerdings mehr auf ihre Krimis. In ihren Büchern spiegelt sich die kämpferische Natur Bückers wieder. Ihre Protagonisten sind stets Frauen, die sich durchsetzen
können, intelligent handeln und durch ihr Können die Gegner ausschalten.
2012 Lesung in Merzig beim Literaturfestival
im SaarSchleifenLand
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2012 auf der Frankfurter Buchmesse
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2012 Buchlesung im Gemeindehaus Wulfen
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Das erste Buch "Jumping Jack", es handelt um Betrügereien im Orient, basiert auf wahren Begebenheiten, fast 80% der Story sind Tatsachen. Heidrun Bücker notierte
die Details, die fast schon Krimistrukturen aufwiesen, seinerzeit für die Staatsanwaltschaft und überlegte dann einige weitere Komponenten hinzuzufügen, um daraus
einen Krimi zu stricken.
Nach ihrem ersten Roman "Jumping Jack" im Jahr 2009 erschien 2010 im Triga-Verlag ihr zweiter Krimi mit dem Titel "Go Down - Lauras Rache". Dieser zweite Roman
ist rein fiktiv. Heidrun Bücker (übrigens Mitglied bei den "Mörderischen Schwestern") sagt dazu: "Es macht Spaß, einen fiktiven Mord begehen zu können, die
Bösewichte zu killen, wohlwissend, ich werde dafür nicht bestraft." In ihren Büchern beschreibt sie ferne Länder, fremde Sitten und Gebräuche, achtet aber
stets darauf nur Orte zu wählen und zu beschreiben, die sie persönlich kennt. Da sie einige Zeit im Orient lebte, dort auch Einladungen in den Harem erhielt, ist
ihr auch diese Welt nicht fremd.
Heidrun Bücker am Arbeitsplatz
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Gemälde von Heinrich Bücker
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Heidrun Bücker
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Heidrun Bücker schreibt Krimis, weil sie meint, dass "in ein gutes Buch meist ein Mord gehört". Wichtig ist der Schriftstellerin aber auch, dass in ihren Büchern
"Frauen nicht als Dummchen dastehen". Daher schafft es die Protagonistin Laura auf 540 Seiten "mit Intelligenz und ohne Hilfe von Männern das mysteriöse Verbrechen,
den Mord an ihrem Ehemann, zu lösen". Die Ideen des allerersten Manuskriptes, noch aus ihrer St. Ursula Schulzeit, und mit Schreibmaschine geschrieben, verarbeitete
sie in dem Thriller "Verschwunden", der mittlerweile im Schardt Verlag erschienen ist.
Das vierte Buch, ebenso ein Thriller, trägt den Titel: "Spiel, Satz und Sieg - für die Dame" und ist im Schardt Verlag erschienen. Eine Fortsetzung dieser
fesselnden Story ist mit dem Titel "Der kalte Hauch der Rache" kurz vor Weihnachten 2012 erschienen. Das neueste Buch von Heidrun Bücker "Wenn der Morgen kommt" kam
Ende des Jahres 2013 in die Buchläden.
Während Heidrun Bücker in Süddeutschland und in ihrer zweiten Heimat Spanien durch zahlreiche Buchlesungen gut bekannt ist, hat sie es - wie seinerzeit als Architektin - in Dorsten
schon etwas schwerer, denn erst 2012 gab es eine erste, dafür gut besuchte Buchlesung im Gemeinschaftshaus in Wulfen. Ob es vielleicht daran liegt, dass Heidrun Bücker in Dorsten
kein Baumhaus hat, wir wissen es nicht.
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