Ursprünglich sollte die Radtour des Verkehrsvereins am Neujahrstag 2004 durch die Hammbachauen führen und mit einem Besuch des Freizeitbades "Atlantis" enden, aber dann ergab sich die nicht alltägliche Gelegenheit, den Dorstener Schleusenpark in Hervest zu besichtigen. Hautnah bei dem Schleusung eines 170 m langen Schubverbandes dabeizusein, war dann doch ein erheblicher Anreiz für die Teilnehmer der Radtour, zumal die Fahrt durch die Hammbachauen und der "Atlantis"-Besuch nachgeholt werden. Also setzte sich die Gruppe längs des Kanals, vorbei an einer 50 Jahre alten Ferngasleitung über den Kanal, in Richtung Schiffshebewerk in Bewegung.
|
Alle Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.
|
Der Wesel-Datteln-Kanal wurde 1915-1931 als Lippe-Seitenkanal in seinem unterem Lauf am Südhang der Flußmulde erbaut. Der Kanal überwindet auf 60 km Länge einen Höhenunterschied von rund 41 m in 6 Gefällestufen. Jede Stufe, auch die Dorstener, hatte zunächst eine Schleuse von 225 m Länge und 12 m Breite. Seit 1970 ist überall eine zweite Kammer von 110 m Länge und 12 m Breite dazugekommen, nachdem bereits 1953 die errechnete Leistungsfähigkeit des Kanals erreicht war. In den Jahren 1992/93 mußten bei den großen Schleusen die Hubtore ersetzt werden, weil die Stahlqualität der alten Bauwerke nicht mehr den Anforderungen genügte. Übrigens, auch das ursprüngliche Kanalprofil mußte in den Jahren 1966 bis 1989/90 erheblich erweitert werden.
Weiter ging es - den Kanal entlang bis zum Düker der Ruhrgas-Ferngasleitung, durch Orthöve, Wenge und Gälkenheide bis hin zum Hammbach in der Nähe des Blauen Sees. Ein kurzer Zwischenstop wurde noch am Wienbach eingelegt. Für einen Wintertag fehlte leider etwas Schnee, aber das hat die tolle Führung am Schiffshebewerk durch den Schleusenmeister Klaus Fähnrich allemal wieder wettgemacht. Die Tourteilnehmer waren ausnahmslos begeistert.
Ein kleiner Nachtrag nach 11 (!) Jahren:
Hinter dem Hof Kiekenbeck am Wienbach ist nichts mehr so wie vor 11 Jahren, das bringt die Zeit so mit sich.
|