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Gut (Burg, Haus, Schloß) Hagenbeck
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Am 20. Januar 1929 hielt Kaspar Laukemper einen Vortrag mit dem
Thema "Beiträge zur Geschichte der Burg Hagenbeck" anläßlich einer von der Ortsgruppe
Holsterhausen des Heimatbundes Herrlichkeit Lembeck organisierten Heimattagung im Saale
Schulte-Dieckhoff, der mit sehr viel Beifall bedacht wurde. Dieser Vortrag (siehe auch Heimatkalender
für die Herrlichkeit Lembeck, 1930, S. 74-76) soll hier in Auszügen wiedergegeben werden.
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Burg Hagenbeck auf alten Karten
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Burg Hagenbeck
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um 1700
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Zeichnungen
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Renier Roidkin
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Die erste urkundliche Erwähnung, die bisher gefunden ist,
stammt aus dem Jahre 1217. Herren von Hagenbeck wird dort Erwähnung getan, die ihren gleichnamigen
Stammsitz in unserer Gemeinde hatten. Ihr Wappen war: 3 goldene Ringe 2:1 auf rotem, rechtsgeneigtem
Schilde. ... Betrachten wir nun einmal von der Zufahrt aus die frühere Burg, indem wir alles in
die Erinnerung zurückzurufen versuchen, wie Hagenbeck vor der Restaurierung durch den Amtsrichter
Thomas ausgesehen hat.
Rot -
Hagenbeck heute
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Fund auf
Hagenbeck
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Fund auf
Hagenbeck
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Alte Postkarte
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Der quadratische Plan, auf dem die Burg erbaut wurde, ist von
einem tiefen Wassergraben umzogen, der gespeist wurde von einem alten Lippearm, alte Lippe genannt. Er
ist nachgewiesen durch eine im Archiv Westerholt liegende Karte aus dem Jahre 1725. Die altersgraue
Burg bestand aus zwei rechtwinklig aneinanderstoßenden Flügeln, der seitliche Flügel
zur Lippe hin, der andere nach Holsterhausen. ... Die Burggräfte war von außen noch umzogen
mit einem hohen Wall. Über die Gräfte führte eine Zugbrücke in die Burg. Das
beweist uns ein alter Teilungsvertrag aus dem Jahre 1373. ... Rechts vom Toreingang, verbunden mit dem
ganzen Flügel, liegt die kleine Kapelle. In früherer Zeit hatte dort ein Vikar die hl. Messe
zu lesen. Er wohnte auf der Burg und versah nebenbei die Stelle eines Notars bei Markengerichten, denn
der Herr von Hagenbeck war Marken- und Erbholzrichter in der Holsterhausener-Emmelkämper und
Hervester Mark. Doch schon lange ist die Kapelle unbenutzt. Nur einmal im Jahr prangt das Kirchlein in
Blüten- und Kirchenpracht, nämlich anläßlich der Feldprozession, die schon seit
altersher dorthin zieht.
Innenhof
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Kapelleneingang
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In der Kapelle
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Heinrich von Hagenbeck ist der letzte seines Geschlechts auf
Hagenbeck. 1500 ist die Familie vollends ausgestorben. Das Gut wird nunmehr dem Wennemar von Heiden vom
Bischof von Münster als Lehen gegeben. Unter Wennemar von Heiden fand auch im Jahre 1443 am 23.
August die Gründung unserer (Holsterhausener) Pfarrkirche statt. Seit dieser Zeit datiert unsere
Selbständigkeit auch als politische Gemeinde. ... Im Jahre 1638 fällt Hagenbeck dem Alex von
Velen zu. Er verkaufte Hagenbeck schon am 16. August 1682 an Konrad von Westerholt, dem Herren zu
Lembeck, 11060 holländische Gulden. Im Jahre 1909 verkaufte der Graf von Merveld Hagenbeck an die
Rheinische Bank für Grundbesitz Essen. Diese verkaufte wieder 100 Morgen an die Keramikwerke (Keramitwerke), die eingingen und als Nachfolger
Buderus-Röchling Stahlwerke hatten.
Außenansicht
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Luftaufnahme 1934
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Hagenbeck heute
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In der alten Kirche liegen heute noch vier Besitzer von
Hagenbeck bestattet. Die Grabplatten tragen folgende Inschrift:
Anno 1560 starb Eugen von Heiden
1587. den 31. März starb ... von Heiden Herr zu Hagenbeck und ruhet allhier
1609, den 5. Januar starb die Witwe von Heiden, Frau zu Hagenbeck
1624 starb den 27. September Lubbert von Heiden, Herr von Hagenbeck, churfürstl. Amtmann zu
Lumbergh, Camborgh und Vilmar.
Eingang zum Innenhof
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Eingang zu Kapelle
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Brunnen im Innenhof
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Das Verdienst von Amtsrichter Thomas ist es, die Burg
vor dem Verfall bewahrt zu haben. Viel Geld und Arbeit erforderte die
Restaurierung. Somit hat er der Gemeinde einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Ist doch die
Geschichte Holsterhausens ohne die Burg Hagenbeck als Kristallisationspunkt undenkbar. Aber auch auf
die Gemeinde wartet hier eine dankbare Aufgabe, nämlich mitzuhelfen am Bestand der alten Burg
Hagenbeck. Ein Schluß, den Laukemper 1929 zog und der heute, nach fast 75 Jahren, so aktuell
ist, wie nie zuvor.
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